Ärztliche Sprechstunden online - Anwendungsgebiete von medizinischem Cannabis
Veranstaltungsreihe des Cannabis Social Clubs 2021
Cannabis bei Migräne & medikamentenresistenten Kopfschmerzen
Dr. Valentina Florean
Med. Ernährungsberaterin mit klinischer Erfahrung in der Cannabinoid-Therapie, CLINN srl, Mailand
Was genau sind Symptome einer Migräne? Wie gehen wir mit medikamentenresistenten Formen von Kopfschmerzen um? Welche klassischen Behandlungsmethoden gibt es und was können sich Patient*innen von einer Behandlung mit Cannabis erwarten? Wie erhalten sie die nötige Verschreibung für eine Therapie basierend auf medizinischem Cannabis?
Mit diesen und weiteren Fragen haben sich Expert*innen und medizinisches Fachpersonal auseinandergesetzt, um sie an einem Themenabend mit Interessierten zu besprechen. Die Ergebnisse der medizinischen Sprechstunde können Sie hier nachlesen, ebenso kann die Videoaufzeichnung der gesamten Veranstaltung angesehen werden. Das nebenstehende Infoblatt kann bei Bedarf heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Kopfschmerzen und Migräne
Der Begriff Kopfschmerz umfasst mehrere Definitionen. Dazu gehören Kopfschmerzen, die nach Häufigkeit und klinischen Merkmalen unterteilt werden. Die Migräne ist eine Form des primären Kopfschmerzes, die durch eine spezifische Schmerzlokalisation, Dauer sowie spezifischen Symptomen und Behandlung gekennzeichnet ist.
Die Symptome sind lokalisierte Schmerzen im Kopf, die je nach Kopfschmerztyp unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Dazu zählen: Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Geräusch- und/oder Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss, geschwollene Augen, Muskelverspannungen im Rücken.
Klassische Behandlung
Bei der klassischen Behandlung gibt es verschiedene Arten von Therapieansätzen.
In der Regel werden bei einem akuten Anfall entzündungshemmende Medikamente, Analgetika, Triptane und Antiemetika eingesetzt.
Der Vorteil einer solchen medikamentösen Behandlung besteht darin, dass die Schmerzen gelindert werden und der Kopfschmerz dadurch die Patient*innen weniger beeinträchtigt.
Zu den Nachteilen gehören der einhergehende gänzliche Verlust der Wirksamkeit des Medikamentes bei fortwährender Einnahme oder eine nicht ausreichende Wirksamkeit.
Zudem können diese Arten von Arzneimitteln erhebliche Langzeitnebenwirkungen haben.
Behandlung mit Cannabis
Die Behandlung mit Cannabis ist einfach zu handhaben, hat nur wenige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und wird von den Patient*innen auch langfristig gut vertragen, da keine nennenswerten langfristigen Nebenwirkungen auftreten.
Die für die Behandlung geeignete Sorte ist Cannabis mit 5 bis 8 Prozent THC und 6 bis 12 Prozent CBD. Die ideale Verabreichungsform ist die orale Verabreichung oder die Inhalation, gegebenenfalls auch beides.
Zu den Vorteilen einer Behandlung auf Cannabisbasis gehört die Möglichkeit, die Therapie für jede*n Patient*in individuell zu gestalten und ans jeweilige Krankheitsbild anzupassen.
Der Nachteil dieser Therapie ist, dass sie eine gute Mitarbeit der Patient*innen und manchmal auch etwas Geduld erfordert, um die richtige Dosierung zu finden.
Zugang zu medizinischem Cannabis
Für die Behandlung geeignet sind vor allem Patient*innen, die unter chronischen Schmerzen verschiedener Art und/oder Schlaflosigkeit leiden.
Ungeeignet hingegen sind Patient*innen mit Herzrhythmusstörungen und Patient*innen mit schweren psychotischen Anfällen in ihrer Krankengeschichte.
Die Verschreibung von medizinischem Cannabis können alle Ärzt*innen vornehmen, welche über Erfahrung und Fachwissen in diesem Bereich verfügen. Dies ist notwendig, um zu gewährleisten, dass die Verabreichung von Cannabis in den oft komplexen klinischen Kontext der Patient*innen eingeordnet werden kann.
Um einen Therapieplan zu erhalten, der den kostenlosen Bezug über das Gesundheitssystem ermöglicht, muss die Therapie von einem Facharzt des öffentlichen Gesundheitsdienstes verschrieben werden.
Cannabis Social Club - Bozen
Dantestr. 2, Bozen
Mo - Fr 09:00 - 17:00 Uhr
Tel.: +39 0471 1817167
Aufzeichnung ansehen
Die Abendveranstaltung zu diesem Thema fand online am 14.09.2021 statt und kann hier nochmal angesehen werden.
Diskussionsrunde:
- Dr.in Valentina Florean, Expertin
- Dr. Aldo Leonardo Berti, Hausarzt, Bozen
- Dr. Roberto Pittini, Facharzt für Anästhesie und Schmerztherapie, Meran
- Peter Grünfelder, Vertretung Patientenvereinigung, Bozen
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Rechtlicher Hinweis
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind nicht als Alternative oder Ersatz für die Anweisungen oder Hinweise von Ärzten oder anderen Fachleuten aus dem medizinischen und pharmazeutischen Bereich gedacht, sondern dienen ausschließlich dem Zweck eines vollständigeren Allgemeinwissens. Dieses Dokument soll in keiner Weise zu verbotenem Verhalten ermutigen. Die Ersteller dieses Dokuments, die Patientenvereinigung Cannabis Social Club Bolzano, übernehmen keine Verantwortung für einen eventuellen Missbrauch der hierin enthaltenen Informationen.